PTBR

Ein Abkürzungsmonster in der Überschrift: Was verbirgt sich dahinter? Da Sie diesen Artikel lesen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Sie das schon wissen. Vielleicht sind Sie sogar von PTBR betroffen. 

Kurz gesagt handelt es sich bei der PTBR um die Abkürzung für die „Posttraumatische Belastungsreaktion“. Das ist die häufigste psychische Erkrankung nach einer traumatischen Erfahrung. Definiert ist sie als eine verzögerte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verstörung auslösen würde.

 

Mögliche Auslöser einer PTBR

  • eine durch Naturereignisse oder Menschen verursachte Katastrophe (z.B. Tsunami, Flugzeugabsturz oder Explosion)
  • eine Kampfhandlung
  • ein schwerwiegender Unfall
  • Opfer von Vergewaltigung, Folter, Terrorismus und anderen Verbrechen zu sein
  • Zeuge des gewaltsamen Todes eines anderen oder eines schweren Verbrechens zu sein

 

Bedeutet eine Traumatisierung, dass wir psychisch krank werden?

Es ist tatsächlich so, dass nicht alle Menschen, die eine Traumatisierung erleben, eine „Traumafolge-Störung“ entwickeln. Wer von welcher Traumafolgestörung betroffen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, was genau passiert ist. Aber auch davon, welche Vorerfahrungen jemand in seinem Leben gemacht hat oder wie aktuell das soziale Umfeld aussieht.

Ist die PTBR heilbar?

Die Chancen, die Symptome einer PTBR loszuwerden, sind sehr gut, selbst wenn man erst Jahre später in Therapie geht. Allerdings muss es sich dabei um eine Therapieform handeln, die sich mit Traumatisierungen auskennt und darauf zugeschnitten ist. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird hier EMDR und traumafokusiserte Kognitive Verhaltenstherapie genannt.

 

Ziele einer Traumatherapie

Wichtig ist sich klarzumachen, dass man natürlich nicht das Ereignis rückgängig machen kann. Das klingt selbstverständlich, wird aber manchmal ausgeblendet. Was aber wirklich in vielen Fällen :gut erreichbar ist:

  • Symptomfreiheit oder zumindest eine Verbesserung der Symptome
  • Akzeptanz des Geschehenen und Integration des Traumas (in die eigene Lebensgeschichte)
  • Ermöglichung eines (möglichst guten) „Leben danach“, frei nach dem Motto: „Die beste Rache ist ein gutes Leben“

 

Zusammenfassend ist mir wichtig zu sagen, dass bei allem Schlimmem, was uns widerfahren kann ein gutes Weiterleben möglich ist. Immer.

 

Quelle Definition: Bschor, T. & Grüner, S. (2014). Psychiatrie fast (4.Aufl.). Grünwald: Börm Bruckmeier Verlag GmbH.

Foto:Photo by Zany Jadraque on Unsplash

Claudia Frey
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin. Mehr ...

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